Mariä Himmelfahrt
Wann?
15. August
Wo?
Bayern, Saarland
Geschichte
Der Überlieferung nach wurde Maria nach ihrem Tod (dessen Datum nicht bekannt ist) zur ewigen Ruhe gebettet. Als die Jünger später das Grab öffneten, fanden sie darin keinen Leichnam, sondern nur Blüten und Kräuter. Andere Geschichten erzählen von einer bildlichen Himmelsfahrt Mariens, die von Engeln unterstützt und umhüllt von einer Lichtaura vor den Augen der Jünger in den Himmel aufstieg. Marias Kleider blieben jedoch zur Stärkung der Gläubigen im Sarg zurück und werden noch heute als Reliquien an verschiedenen Orten der Welt aufbewahrt.1
Die Aufnahme Mariens in den Himmel wird seit der Frühgeschichte des Christentums gefeiert. Die ersten Aufzeichnungen, dass dieses Ereignis gefeiert wurde, finden sich bereits im 5. Jahrhundert. Seit dem 7. Jahrhundert hat die Westkirche Mariä Himmelfahrt (lat: Assumptione Beatae Mariae Virgini) am 15. August festgelegt. 1950 wurde der Tag durch Papst Pius XII. dogmatisiert und als fester Feiertag in der gesamten Kirche erneut bestätigt.2
Brauchtum
Wie die Geschichte nahelegt, wird an Mariä Himmelfahrt die Kräuterweihe durchgeführt. Daher kommen auch die anderen Namen für diesen Tag: Großer Frauentag, Maria Würzweih oder Büschelfrauentag. Frauen binden Heilkräuter, aber auch lebenswichtige Pflanzen wie Getreide, zu einem Strauß, der nach der Weihung zum Trocknen aufgehängt wird, um über das Jahr die Familie vor Krankheit zu schützen.3 Nach der Tradition besteht der Kräuterbüschel aus sieben Hauptkräutern. Dazu zählen Wermut, Kamille, Johanniskraut, Salbei, Königskerze, Spitzwegerich und Arnika.4 Diese werden von den Frauen gebunden und anschließend in einem Gottesdienst geweiht.
Ähnlich wie an Weihnachten war es lange üblich, Kindern an diesem Tag Nüsse zu schenken. Dabei werden den Kleinsten die ersten reifen Früchte der Nussbäume als Mariennüsse übergeben.2
An Mariä Himmelfahrt beginnen die sogenannten Frauendreißiger. Ab dem 15. August zählen 30 Tage, in denen in vielen Orten Deutschlands Marienprozessionen abgehalten werden, die am 12. September mit dem Fest Mariä Namen abgeschlossen werden.5
Bauernregeln
- „Wer Rüben will, recht gut und zart, sähe sie an Mariä Himmelfahrt“
- „Hat Maria gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt, sie schöne Tag beschert.“
- „Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, so es noch zwei Wochen bleiben mag.“
- „Mariä Himmelfahrt klarer Sonnenschein, bringt meistens viel und guten Wein.“
- „Wie das Wetter am Maria Himmelfahrtstag, so der ganze Herbst sein mag.“
- „Maria Himmelfahrt, das wisse, gibt es schon die ersten Nüsse.“
Aktuelles
- In vielen Gemeinden Bayerns wird Mariä Himmelfahrt 2024 mit einer Festmesse begangen, teilweise bereits am Vortag mit der Übertragung des Gnadenbildes wie z. B. in Altötting.6
- In Warendorf errichten Bogengemeinschaften anlässlich des Feiertags 2024 traditionell ihre neun Bögen.7 Im Rahmen einer Festwoche finden zwischen 10. und 15. August und darüber hinaus zahlreiche Gottestdienste und weitere Programmpunkte statt.8
Gesetzliche Regelung
Mariä Himmelfahrt ist ein gesetzlicher Feiertag in folgenden Bundesländern: Saarland, Bayern (in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung)
Mariä Himmelfahrt in anderen Ländern
Quellen
- Mariä Himmelfahrt: Biblische Geschichte (heiligenlexikon.de)
- Mariä Himmelfahrt: Geschichte (brauchtum.de)
- Mariä Himmelfahrt, die Kräuterweihe und der Frauendreißiger (kultkraftplatz.com)
- Magische Kräuter (wildundfrei.net)
- Das Marienfest Maria Namen (heiligenlegenden.de)
- Mariä Himmelfahrt 2024 in Altötting (bistum-passau.de)
- Bogengemeinschaften Warendorf (bogengemeinschaften.de)
- Festwoche Mariä Himmelfahrt: Programm, Musik, Gottesdienste und Prozession (wn.de)