Weihnachten (1. und 2. Feiertag)

    Wann?

    25. und 26. Dezember

    Wo?

    Gesamt Deutschland

    Geschichte

    An Weihnachten feiern Christen die Geburt Jesu.1 Es ist der erste Festkreis im Kirchenjahr. 2

    Die ersten Belege des Weihnachtsfestes reichen zurück bis in das 2. Jahrhundert. Das Datum wurde 354 von Papst Liberius auf den 25. Dezember festgelegt. Im Jahr 381 wurde auf dem 2. Konzil von Konstantinopel der 25. Dezember von Kaiser Theodosius als Feier der Geburt Jesu als allgemein gültig erklärt.3 813 bestimmte die Mainzer Synode, dass die Dauer des Festes 4 Tage umfassen sollte. Bis in das 16. Jahrhundert wurde dieses Datum in der westlichen Kirche auch als Jahresanfang gefeiert.2 4

    Im deutschen Kulturraum wird Weihnachten am 24. Dezember, also am Abend vor Christi Geburt, gefeiert. Erklärung hierfür könnten die traditionellen Vigilien sein: Nachtwachen, die das Fest am Vorabend einläuten sollten.5

    Brauchtum

    An Weihnachten ist es üblich, einen Weihnachts- oder Christbaum zu schmücken. Dafür wird einige Tage zuvor eine Tanne oder Fichte im Haus aufgestellt, die dann geschmückt wird. Erstmals erwähnt wird der Weihnachtsbaum 1419, als das Freiburger Heilig-Geist-Spital einen Baum mit Nüssen und Äpfeln behängte, die die Menschen herunternehmen durften. Sich einen eigenen Baum in das Wohnzimmer zu stellen, wurde erst im 19. Jahrhundert modern. Damals aber, hängte man den Baum noch kopfüber auf.6

    Heute nicht wegzudenken, ist auch der Adventskranz eine Erfindung der Neuzeit. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kam die Idee auf, den Kindern die Wartezeit bis Weihnachten mit Kerzen zu verkürzen. Anfänglich 24, sind es heute meist 4 Kerzen, die jeweils am Adventssonntag entzündet werden.6

    Viel älter hingegen ist die Krippe. Bereits im 4. Jahrhundert gab es bildliche Darstellungen der Geburt Christi. Ihren Durchbruch in der heute verbreiteten Form der Figurendarstellung hatte sie jedoch erst im 13. Jahrhundert. Angeblich wurde die erste Krippe von dem Heiligen Franziskus von Assisi gebaut. In Zeiten der Säkularisation kam es mancherorts zu einem Verbot der Krippendarstellungen, vor allem in bayerischen Kirchen. Um die Jahrhundertwende ließ das Interesse am Krippenbau stetig nach. Ab dem 20. Jahrhundert ist das Interesse allerdings wieder gestiegen. So finden sich zur Weihnachtszeit in vielen Kirchen wieder aufwändige Krippendarstellungen.7

    Geschenke und Weihnachtszeit gehören vor allem in der heutigen Zeit zusammen. Lange Zeit war das Beschenken allerdings am Nikolausabend vorgesehen. Martin Luther schaffte 1535 die Bescherung am 6. Januar für die Protestanten ab, weil er Personenkult ablehnte. Laut Luther bringe der Heilige Christ am Weihnachtsabend Geschenke. Im Wandel der Zeit wurde aus dem Heiligen Christ das stark romantisierte Christkind – und verbreitete sich um 1900 auch unter den katholischen Christen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts kam es immer wieder zur Vermischung der beiden Figuren. So übernahm der katholische Süden immer mehr das Christkind und feierte Sankt Nikolaus am 6. Dezember weiter. Im Osten und im Norden Deutschlands wurde der Nikolaus zum Weihnachtsmann und brachte die Geschenke am 24. Dezember.8

    Christen feiern in der Nacht auf den 25. traditionell den Weihnachtsgottesdienst (im Süden: Christmette). Früher begann der weihnachtliche Gottesdienst um 24:00 Uhr, mit der Zeit wurde der Zeitpunkt allerdings vorverlegt. So beginnen heute die Messen meist um 22.30.9 10

    Mit der Wichtigkeit des Festes sind mannigfaltige Bräuche entstanden, die je nach Region und Bundesland variieren.9

    Weihnachtsgurke: Dieser Brauch kommt aus den USA und wird auch dort als „deutsche Tradition“ groß zelebriert: Wer zuerst die Christbaumkugel in Essiggurkenform am Christbaum entdeckt, erhält ein zusätzliches Geschenk. Auch in deutschen Haushalten hängen seit 2009 immer öfter Weihnachtsgurken am Baum.11

    Im Norden ist übrigens der Weihnachtsmann für die Geschenke zuständig, im Süden kommt das Christkind zu den Kindern und bringt die Geschenke.11

    Ein weniger besinnlicher Brauch ist es, sich Gruselgeschichten zu erzählen, während auf die Bescherung gewartet wird. Vor allem im Nord- und Nordostdeutschland wird dieser Brauch zelebriert.

    Auch der Christklotz ist ein weiterer Brauch am Heiligen Abend: Es handelt sich dabei um einen geweihten Holzklotz, der an Heiligabend in den Kamin gelegt wird und ist ein Symbol des Weihnachtsfriedens. Bis Dreikönig blieb der Klotz dann im Feuer, ehe seine Asche über den Feldern verteilt wurde, um dann gegen Unglück zu schützen.

    Das Christkindlschießen der Weihnachtsschützen ist im Berchtesgadener Land in der letzten Wochen vor Heiligabend Brauchtum. Die Schützen schießen jeden Tag um 3 Uhr Nachmittag und zusätzlich vor der Christmette am Heiligabend.11

    Bauernregeln

    • „Ist es Grün zur Weihnachtszeit, fällt der Schnee auf Ostereier.“
    • „Auf windige Weihnachten folgt ein glückliches Jahr.“
    • „Ist‘s windig in den Weihnachtstagen, sollen viel Obst die Bäume tragen.“
    • „Windstill muss St. Stephan sein, soll der Nächste Wein gedeih’n.“
    • „Wenn's nicht wintert, sommert's auch nicht“
    • „Wenn an Weihnachten der Mond zunimmt, dann ist das Jahr darauf gut gesinnt.“

    Gesetzliche Regelung

    Der erste und zweite Weihnachtsfeiertag sind in ganz Deutschland gesetzliche Feiertage.

    Weihnachten in anderen Ländern

    Quellen

    1. Biblischer Hintergrund zu Weihnachten (die-bibel.de)
    2. Christliche Feste: Weihnachten (feste-der-religionen.de)
    3. Geschichte und Symbolik des Weihnachtsfestes (wissen.de)
    4. Warum wir "Zwischen den Jahren" sagen (focus.de)
    5. Weihnachten feiern: Der unbekannte Geburtstag von Jesus (weihnachten.de)
    6. Weihnachtsbräuche von A bis Z (planet-wissen.de)
    7. Geschichte der Krippe (krippenmuseum.com)
    8. Luthers Erfindung: Der heilige Christ (sueddeutsche.de)
    9. Christmette zu Weihnachten [deutsche-lebensart.de)
    10. Bundesweiter Gottesdienst-Finder (weihnachtsgottesdienste.de)
    11. Die schönsten deutschen Weihnachtsbräuche (sehnsuchtdeutschland.com)